Bündnis 90 / Die Grünen - Wahl zum Leipziger Stadtrat 2014
Jürgen Kasek
33 Jahre, Rechtsanwalt
Politischer Werdegang:
- seit 1997 Parteimitglied
- seit 1999 bis heute Stadtbezirksbeirat für Grünau
- 2009 - 2013 Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Leipzig
- bis heute Vorstandsmitglied, Gründungsmitglied des Bündnis gegen Atomkraft Leipzig, Bündnis Privatsphäre Leipzig - Initiative gegen Überwachung, Klimaallianz Leipzig
Hobbies: Fahrrad fahren, Musik (Band: Mourning Rise), Lesen
Was verbindet Sie mit Grünau? Warum stellen Sie sich hier für den Stadtrat zur Wahl?
Ich bin in Grünau seit Ende der 90er Jahre politisch und außerpolitisch aktiv. Egal ob es um den Einsatz für den Kulkwitzer See geht, um gute Verkehrsbedingungen oder den Kampf gegen Lärm. In Grünau gibt es unglaublich viele engagierte Menschen, die sich in den Stadtteil einbringen, der deutlich besser ist als sein Ruf lange war.
Ich möchte dazu beitragen, dass der Stadtteil sich weiterentwickeln kann und endlich stärker im Stadtrat vertreten ist. Im Stadtrat ist Grünau bislang deutlich zu schwach vertreten, theoretisch nur durch drei Stadträte (da der CDU-Stadtrat ein Ausfall war), demgegenüber verfügt der südliche Wahlkreis über sieben Stadträte. Ich hänge an meinem Grünau, deshalb werde ich mich auch weiterhin für den Stadtteil einsetzen.
In welcher Form haben Sie sich bereits in der Vergangenheit für Grünau engagiert und wo sehen Sie Ihr künftiges Hauptbetätigungsfeld in Ihrer angestrebten Funktion als Stadträtin / Stadtrat im hiesigen Stadtteil?
Seit 1999 bin ich als Stadtbezirksbeirat in Grünau aktiv. Seit 2009 biete ich einmal im Monat eine kostenfreie rechtliche Erstberatung an. Zusammen mit den Grünen und dem BUND haben wir in Grünau mehrere Baumpflanzungen initiiert. Eine Schwerpunktaufgabe wird vor allen Dingen sein, dafür zu kämpfen, dass die Schulen in Grünau saniert werden und dafür Geld zur Verfügung gestellt wird. Nur mit guten Schulen und Kitas wird Grünau auch weiterhin attraktiv sein.
Die CDU hat keinerlei Haushaltsanträge im Stadtrat gestellt und auf Landesebene die Mittel zusammengestrichen. Damit trägt sie am schlechten Zustand der Schulen ebenso Verantwortung wie die SPD. Auch der Erhalt des Kulkwitzer Sees für alle Menschen, der Einsatz für soziale Mieten und einen bezahlbaren ÖPNV werden Schwerpunktthemen sein.
Lange Jahre war Grünau von Einwohnerschwund und Abrissen betroffen. Nun zeichnet sich eine zaghafte Trendwende ab. Was ist Ihr Resümee der letzten fünf Jahre - Was hat sich in Grünau zum positiven entwickelt und welche Defizite sehen Sie nach wie vor?
Grunddefizit ist aus meiner Sicht nach wie vor die Situation der Schulen im Stadtteil. Wichtig war vor allen Dingen, dass die S1 wieder am Netz ist und dass mit dem Grünolino ein Verkehrsangebot geschaffen wurde, das die Entwicklung des Stadtteils positiv fördert. Dadurch, und durch das Engagement der Akteure vor Ort, hat sich das Bild von Grünau weiter verbessert, was sich wiederum positiv auf die Einwohnerzahlen auswirkt. Jetzt muss es darum gehen, neben den Schulen auch die Kinder- und Jugendeinrichtungen im Stadtteil dauerhaft zu sichern, den Bildungscampus umzusetzen und für die Völle ein gutes Nutzerkonzept zu finden.
Derzeit wird von der Verwaltung ein Integriertes Stadtteilentwicklungskonzept Grünau erarbeitet. Welche Chancen ergeben sich Ihres Erachtens damit für Grünau?
Eine ganze Menge. Dadurch lässt sich eine zielgerichtete Entwicklung deutlich besser planen und umsetzen als bisher. Die positiven Effekte der bisherigen Entwicklung können gebündelt und verstärkt werden. Das ist vor allen Dingen eine Chance für den Stadtteil. Aber das wird man auch gegen die Neoliberalen von der FDP umsetzen und verteidigen müssen.
Welche Möglichkeiten sehen Sie für sich als künftige Stadträtin / künftiger Stadtrat Grünau weiter zu entwickeln?
Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen hat Grünau aufgrund seiner Bauweise bereits jetzt viele Vorzüge: wohnortnahe Versorgung, Erholungsgebiet vor der Tür, durch die Plattenbauweise besonders geeignet für energetische Sanierung. Zum einen wird es darum gehen, Grünau weiterzuentwickeln, auch durch die jetzt geplanten neuen Wohnformen, und gleich zeitig dafür zu sorgen, dass das soziale Gefüge nicht in Schieflage gerät, wie etwa durch stark steigende Mieten.