Die »Villa« im KOMM-Haus
Kultureinrichtung seit 1. Januar in neuer Trägerschaft
Das zähe Ringen hat ein Ende: Mit Jahresbeginn 2019 hat die Grünauer Kultureinrichtung KOMM-Haus einen neuen Betreiber. Nicht irgendeinen, sondern den Wunschkandidaten des bisherigen Trägers – des Kulturamtes der Stadt Leipzig. Mit der »Villa«, einer anerkannten Einrichtung der Jugend- und Kulturarbeit in Leipzig, war sich die Verwaltung schon lange einig. Das letzte Wort hatte die Politik.
Letztlich entschied der Stadtrat am 12. Dezember über den Trägerwechsel. Zwei Tage zuvor hatte bereits der Stadtbezirksbeirat für die Übergabe des Hauses an die Villa gestimmt. Zwei Häuser in einem, deren Konzepte sich laut Villa- Geschäftsführer Oliver Reiner hervorragend ergänzen würden. Beide stünden für vielfältige Angebote, die von einem breiten ehrenamtlichen Engagement getragen und durch eine kompetente hauptamtliche Struktur gestützt würden.
Für die Nutzer und Besucher ändert sich trotz des Betreiberwechsels zunächst jedoch nichts. Nicht einmal die Ansprechpartner. Mit Oliver Kobe, der seit zwei Jahren für das KOMM-Haus tätig ist und dem »Urgestein« Uwe Walther bleiben dem Haus die bekannten Mitarbeiter erhalten. Durch zusätzlich eingeworbene Mittel sei es gar gelungen, eine weitere Personalstelle finanzieren zu können. Diese soll alsbald besetzt werden. Damit sieht sich die »Villa« gut aufgestellt, um den Betrieb nicht nur wie gewohnt fortzusetzen, sondern auch neue Ideen und Angebote realisieren zu können.
»Allerdings«, so betont Reiner, »soll das Haus auf jeden Fall auf die Interessen und Bedürfnisse der bisherigen Nutzer sowie der Grünauer Bürgerinnen und Bürger zugeschnitten bleiben.« Mehr noch: Anregungen und Wünsche sollen bestenfalls von den Stadtteilbewohnern selbst kommen. Dafür möchten die Verantwortlichen in engem Kontakt mit den Besuchern und Engagierten vor Ort bleiben.
Neue Impulse soll es im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienangebote geben. »Der Bedarf dafür ist in jüngster Zeit wieder gestiegen«, konstatiert Walther. Nun müsse man schauen, was möglich und vor allem, was gewünscht ist. Doch Visionen brauchen Platz. Im KOMM-Haus ist der beschränkt. Die Einrichtung ist mit den laufenden Kursen und Angeboten gut ausgelastet.
Für zusätzliche Veranstaltungen und neue Formate bedarf es auch anderer Raumkapazitäten. Dafür würden bereits mögliche Kooperationen und Räumlichkeiten ausgelotet. Doch das ist zunächst Zukunftsmusik. Im Hier und Jetzt kann es aufgrund der überaus kurzen Übergangszeit von gerade einmal drei Wochen an der ein oder anderen Stelle durchaus noch haken. Oliver Reiner bittet vorsorglich um Verständnis und verspricht: »Wir werden die Probleme schnell lösen.«
Klaudia Naceur