Grün-As
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Heiko Bär (SPD)

Alter: 31 Jahre
Beruf / ausgeübte Tätigkeit: Wirtschaftswissenschaftler, Honorarlehrer für Wirtschaft und Mathematik
Politischer Werdegang: SPD-Mitglied seit 1995, Vorsitzender der SPD Grünau seit 2007, Stadtbezirksbeirat für Grünau
Hobbys: Radfahren, Literatur

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Warum kandidieren Sie für den Wahlkreis 6 - also für Grünau?

Ganz einfach: Seit wir 1982 hier hergezogen sind, ist Grünau meine Heimat. Damals war ich gerade 5 Jahre alt. Ich habe den Stadtteil schon als Kind und Jugendlicher selbst erleben können und verbinde mit ihm viele schöne Erinnerungen. Ich kann deshalb für Grünau nicht nur Verstand und Entscheidungskraft aufbringen, sondern auch Leidenschaft und Herz.

In welcher Form haben Sie sich in der Vergangenheit bereits für Grünau engagiert und wo sehen Sie Ihre Hauptbetätigungsfelder in Ihrer zukünftigen Funktion als Stadträtin/Stadtrat im hiesigen Stadtteil?

Im Stadtbezirksbeirat, in welchem ich mitwirke, beziehen wir Stellung für Grünau, kämpfen zum Beispiel für sichere Schulwege und verbesserte Angebote für Jugendliche. Sehr gern setze ich gemeinsam mit Bürgergruppen ganz konkrete Möglichkeiten für ein besseres Wohnumfeld um. Als Vorsitzender der Grünauer SPD schaffe ich Kontakte zu Entscheidungsträgern, um Hinweise und Aufträge an Verwaltung und Stadtrat zu geben. In dieser Funktion nutze ich auch ständig die Möglichkeit, gegenüber Außenstehenden positiv für Grünau zu werben.

Sehr viel Spaß macht mir die Mitgestaltung des Grünauer Stadtteillebens zum Beispiel in der Kirchgemeinde. Dank dieser Aktivitäten weiß ich, wie wichtig es den Ehrenamtlichen in Grünau ist, Gehör für ihre Anliegen und Ideen zu finden. Ich verstehe die Tätigkeit als Stadtrat, um Grünauer Institutionen und Stadtteilakteuren Gewicht und Stimme zu verschaffen. Wir müssen außerdem sicherstellen, dass in allen Teilen Grünaus öffentliche Einrichtungen und damit Wohnqualität erhalten bleiben. Dazu gehören auch die Brachflächengestaltung und die Nachnutzung leer stehender Gebäude.

Der Abriss, der Grünau in den letzten 20 Jahren beschäftigte, verliert immer mehr an Bedeutung. Dafür rückt ein tatsächlicher Stadtumbau in den Vordergrund. Derzeit werden drei Stadtteilprofile erarbeitet, die Stadtteil als Bildungsstandort, ökologische Modellsiedlung beziehungsweise Gartenstadt und/oder als Standort für Kunst, Kultur und Sport entwickeln möchten. Welchem dieser Vorhaben geben Sie die größte Chance und warum?

Die angesprochenen Profile verbindet vieles. Ich habe durch die Organisation des 1. und 2. Grünauer Lernfestes sehr viel in der Campus-Initiative mitgearbeitet, welches ich für Grünau als Bildungsstandort einsetzt. Man erkennt wie sehr Schulen, Kindergärten, Jugendeinrichtungen und Volkshochschule zu Kunst, Kultur und Sport in Grünau beitragen. Ich habe die zahlreichen ökologischen Projekte in den Bildungseinrichtungen kennen gelernt. Ich weiß, wie sehr aber auch umgekehrt zum Beispiel Sportvereine oder das Theatrium außerschulische Aktivitäten bieten und damit Bildungs- und Erziehungsaufträge wahrnehmen.

Zusammengefasst: Es wäre kurzsichtig und unklug, die Profile als Konkurrenz zu sehen. Ein Stadtteilprofil zeichnet gerade die einzigartige Kombination der verschiedenen Stärken aus. Alle drei genannten Profile passen gut zu Grünau aber ebenso ist bei allen noch sehr viel Aufbauarbeit nötig. Wenn es sich als notwendig erweisen sollte, das gesamte Stadtteilprofil zu komprimieren umsich nicht zu übernehmen, kann ich unabhängig von den konkreten Schwerpunkten aus meiner Erfahrung nur raten, die Kompetenz und das Engagement der Grünauer Bildungseinrichtungen auf jeden Fall mit einzubringen.

Grünau gilt zum einen als sehr ruhiger Stadtteil mit einem hohen Anteil älterer Bewohner, andererseits bilden sich zunehmend soziale Brennpunkte. Wie möchten Sie der Problematik einer zunehmenden Entmischung einzelner Wohnquartiere entgegenwirken?

Soziale Brennpunkte bestehen und sind wahrnehmbar. Dass Grünau durch eine besonders hohe Zahl oder eine Zunahme auffällig ist, lässt sich nicht belegen, weder gefühlt noch durch nüchterne Zahlen. Zu oft wird Grünau mehr von außen schlecht geredet, was im Sinne der Fragestellung sogar kontraproduktiv ist. Die ernsthafte Frage lautet: Wie lassen wir es garnicht zu dieser Entwicklung kommen und wie entschärfen wir bestehende soziale Brennpunkte? Dazu trägt ein schönes Wohnumfeld viel bei, um attraktiv für alle sozialen Gruppen zu sein und zu bleiben. Auch die schon bestehende Lebensqualität in Grünau soll selbstbewusst nach außen vertreten werden.

Dies kann jeder einzelne tun, gerade die Grünauer Stadträte und sogar unabhängig von politischen Mehrheiten. Und nicht zuletzt hat das Problem eine größere Dimension: Wertschöpfung und Wirtschaftskraft in Leipzig müssen steigen um Beschäftigung und Einkommen zu erzielen. Weniger soziale Problemlagen bedeuten nämlich auch weniger soziale Konflikte. Wirtschaftsförderung ist meine berufliche Kompetenz und soll deshalb neben dem Engagement für Grünau mein Schwerpunkt in der Stadtratsarbeit werden.

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