Grün-As
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Karl-Heinz Obser (DSU)

Alter: 61 Jahre
Beruf / ausgeübte Tätigkeit: Dipl.-Ing. Elektrotechnik u. Schweiß-Ing. /Projekting.
Politischer Werdgang: vor 1989 parteilos, seit 1995 Mitglied der DSU, seit 1999 Stadtrat
Hobbys: Schwimmen, Wandern

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Warum kandidieren Sie für den Wahlkreis 6 - also für Grünau?

Seit 1983 bin ich Grünauer und schätze diesen Stadtteil, die intakte Infrastruktur und die herrliche Lage am Kulkwitzer See - und meine freundlichen Nachbarn! Damit dies alles so bleibt und das an vielen Stellen vorhandene Entwicklungspotential weitere Chancen erhält, ist zielgerichtetes Engagement für Grünau in der Leipziger Ratsversammlung auch in Zukunft unerlässlich. Ich kandidiere für diesen Wahlkreis auch deshalb, da ich seit 1999 mit verwaltungsseitigen Gegenwind und gewissen Widerständen im Stadtrat, wenn das Thema Grünau berührt wird, vertraut bin und stets in der Lage war, mich konstruktiv und vor allem glaubwürdig für diesen Stadtteil einzusetzen. Die Grünauer können mich also im Falle meiner Wiederwahl beim Wort nehmen: Ich werde für Grünau im Leipziger Stadtrat auch weiterhin »Figur machen«!

In welcher Form haben Sie sich in der Vergangenheit bereits für Grünau engagiert und wo sehen Sie Ihre Hauptbetätigungsfelder in Ihrer zukünftigen Funktion als Stadträtin/Stadtrat im hiesigen Stadtteil?

Seit 1999 habe ich mich als Stadtrat für viele Grünauer Themen eingesetzt, zumeist städtebauliche, aber auch Anliegen in Sachen Gewerbetreibende, Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit im Stadtgebiet, Erhalt des Standortes Klinger-Gymnasium und der Grünauer Stadtteilbibliotheken. In der Ratsversammlung habe ich angeregt, die alte Dorflage Schönau längerfristig als kleinteiligen Wohnstandort zu entwickeln, um damit die städtebauliche Vielfalt im Stadtgebiet zu stärken. Gegen den Komplettabriss des Wohnblockes mit Ladengeschäften in der Brackestraße hatte ich mich entschieden gewandt, da eine kreative und bürgernahe Lösung vertan wurde.

Erfolgreich war dagegen die auch von mir unterstützte Bürgeraktion »Stadtumbau Grünau - so nicht!«, die der Stadtverwaltung eine neue Entwicklungsstrategie für Grünau regelrecht abtrotzte. Zukünftig sehe ich vor allem die Notwendigkeit, dem Wahn fortgesetzter Zentralisierungsbestrebungen in Grünau entgegenzutreten. Dem folgt nämlich die Verödung der Randgebiete auf dem Fuß, was nicht im Interesse der Grünauer sein kann. Ganz zu schweigen von langen statt kurzen Wegen, die zudem noch etwas kosten! Ich denke hier vor allem an Senioren, Behinderte sowie Kinder und Jugendliche.

Der Abriss, der Grünau in den letzten 20 Jahren beschäftigte, verliert immer mehr an Bedeutung. Dafür rückt ein tatsächlicher Stadtumbau in den Vordergrund. Derzeit werden drei Stadtteilprofile erarbeitet, die Stadtteil als Bildungsstandort, ökologische Modellsiedlung beziehungsweise Gartenstadt und/oder als Standort für Kunst, Kultur und Sport entwickeln möchten. Welchem dieser Vorhaben geben Sie die größte Chance und warum?

Was die Erarbeitung der drei Stadtteilprofile anbelangt, so begrüße ich a l l e Ideen, welche unseren Stadtteil in der weiteren Stadtentwicklung als Ganzes voranbringen. Ich bin jedoch vorsichtig, eine Chancenbewertung bezüglich der Erarbeitung solcher Stadtteilprofile vorzunehmen und sehe eher die Einheit in der Vielfalt, das heißt eine chancenoffene Entwicklung des Stadtteiles Grünau für die Perspektive. Und vor allem: Bei allem Eifer der Stadtteilprofilerarbeitung - die Grünauer nicht vergessen, die sind nämlich »Mitreisende« in diese Zukunft!

Grünau gilt zum einen als sehr ruhiger Stadtteil mit einem hohen Anteil älterer Bewohner, andererseits bilden sich zunehmend soziale Brennpunkte. Wie möchten Sie der Problematik einer zunehmenden Entmischung einzelner Wohnquartiere entgegenwirken?

Sozialen Entmischungen einzelner Wohnquartiere ist von Anfang an entgegenzutreten. Eine genaue, ortsspezifische Ursachenanalyse ist in jedem Fall erforderlich. Vor allem sollten solche Entwicklungen weder herbeigeredet noch »planerisch« befördert werden. Es beginnt mit Verfehlungen des neuen Nachbarn im Treppenaufgang, der Graffiti-Schmiererei nebenan, nächtlichen Ruhestörungen, Alkoholismus und mit dem Anhäufen von Schmutz und Unrat, wo Bürgersinn und Stadt aktiv sein können. Patentrezepte kenne ich nicht, aber vielleicht ist gegebenenfalls der bewährte »Runde Tisch«, die kollektive Weisheit, hilfreich.

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