Ralf-Peter Wirth (FDP)
Alter: 51 Jahre
Beruf: Arzt für Kinder-, Allgemein- u. Flugmedizin
Politischer Werdegang:
seit 2005 Mitglied der FDP, Mitglied im Landesfachausschuss für Gesundheit und Pflege,
dort auch stellvertretender Vorsitzender und Delegierter im Bundesfachausschuss, dort Vorsitzender
des Arbeitskreises Struktur im Gesundheitswesen, Mitglied im Landesfachausschuss für
Soziales, seit 2007 Beisitzer im Kreisvorstand
Hobbys: Tanzen, Segeln
Warum kandidieren Sie für den Wahlkreis 6 - also für Grünau?
Leipzig ist meine Heimatstadt. Aufgewachsen bin ich in der Schönbachstraße, später habe ich in Gohlis meine Familie gegründet und nun arbeite ich seit fast 20 Jahren als Kinderarzt in Grünau und bin glücklich. Trotzdem oder gerade deshalb engagiere ich mich für diesen Stadtteil, der in den letzten Jahren einen nicht gekannten Strukturumbruch und Imageschaden erlebt hat. Im Kern noch 16- und 11-geschossig, aber im Norden und Süden schon neue Siedlungsformen mit Eigenheimen, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern und hier und da mittelständische Unternehmen, eingerahmt von Wasser im Westen und Norden.
In welcher Form haben Sie sich in der Vergangenheit bereits für Grünau engagiert und wo sehen Sie Ihre Hauptbetätigungsfelder in Ihrer zukünftigen Funktion als Stadträtin/Stadtrat im hiesigen Stadtteil?
Unter anderem habe ich mich beim Bürgerverein Lausner Weg e.V. für ökologische Abwasserbeseitigung und gegen Straßenneubau in den Siedlungen Grünau und Kirschbergsiedlung eingesetzt und mich aktiv an der Organisation beteiligt.
Der Abriss, der Grünau in den letzten 20 Jahren beschäftigte, verliert immer mehr an Bedeutung. Dafür rückt ein tatsächlicher Stadtumbau in den Vordergrund. Derzeit werden drei Stadtteilprofile erarbeitet, die Stadtteil als Bildungsstandort, ökologische Modellsiedlung beziehungsweise Gartenstadt und/oder als Standort für Kunst, Kultur und Sport entwickeln möchten. Welchem dieser Vorhaben geben Sie die größte Chance und warum?
Das zukünftigen Stadtteilprofil wünsche ich mir in einer ökologischen Modellsiedlung mit dem Charakter eines bevorzugten Bildungsstandortes. Natürlich wird Kunst, Kultur und Sport ebenso auch hier eine wesentliche Rolle spielen. Die in diesem Stadtteil vorhandenen Räume werden optimal genutzt.
Junge Leute, die in diesem Stadtteil zur Universität oder Akademie gehen und auch hier wohnen, durchmischen den hohen Anteil an älteren Bewohnern. Soziale Brennpunkte wird es durch bessere Bildung weniger oder gar nicht mehr geben. Lassen Sie uns zusammen daran arbeiten, dass aus dieser Vision Wirklichkeit wird.
Grünau gilt zum einen als sehr ruhiger Stadtteil mit einem hohen Anteil älterer Bewohner, andererseits bilden sich zunehmend soziale Brennpunkte. Wie möchten Sie der Problematik einer zunehmenden Entmischung einzelner Wohnquartiere entgegenwirken?
Wir brauchen ein Grünauer Polizeirevier, um der Entstehung von Kriminalitätsbrennpunkten wirksam entgegentreten können. Außerdem erhöht die Präsenz der Polizei auch das so wichtige Sicherheitsgefühl für alle Bürger in Grünau. Für unsere Jüngsten und eine positive Bevölkerungsentwicklung in unserem Stadtteil müssen sich außerdem die Bedingungen für die Kinder verbessern. Vorhandene Schulen und Kindereinrichtung müssen schleunigst saniert und mit modernsten Lehrmitteln ausgestattet werden.
Außerdem halte ich die Umgestaltung des Hochgeschossbaus in alternative Wohnformen, wie aufgelockerte niedrige Bauweise mit sich anschließenden Kleinflächen zur individuellen Nutzung (Spielplätze, Kleingärten...), für eine sinnvolle Lösung.