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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Auf dem Prüfstand

Gemeinschaftsunterkünfte in Grünau

Als sich vor zwei Jahren die Flüchtlingskrise zuspitzte und hunderte Menschen nach Leipzig kamen, sah sich die Kommune vor ungeahnte Herausforderungen gestellt.

Händeringend suchte sie nach geeigneten Unterkünften, nutzte dafür auch Turnhallen, Baumärkte, Pensionen und Zeltstädte. Diese Zeit ist längst vorbei. Die Provisorien konnten mit Schaffung dauerhafter und akzeptabler Unterkünfte peau a peau wieder geschlossen werden.

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Flüchtlingsunterkunft in der Weißdornstraße

Rund 4500 Plätze stehen in Leipzig mittlerweile zur Verfügung. Viele davon sind unbelegt, sollen nach Ansicht der Verwaltung jedoch für den Fall eines erneuten Zustroms von Asylsuchenden vorgehalten werden. Angesichts fehlender Kitas gibt es aber auch Vorschläge aus der Politik, ungenutzte Gemeinschaftsunterkünfte umzufunktionieren.

In Grünau werden gleich zwei ehemalige Kindertageseinrichtungen von Geflüchteten bewohnt. Die Häuser in der Liliensteinstraße 1 und im Deiwitzweg 1 wurden nach umfänglicher Sanierung im Herbst 2016 in Betrieb genommen und bieten Platz für jeweils 89 Personen. Allerdings böte sich durch die Inbetriebnahme anderer Unterkünfte in Leipzig die Möglichkeit, diese beiden Objekte wieder zu schließen.

So soll die Unterkunft im Deiwitzweg zum 31. August und die Liliensteinstraße zum Jahresende außer Betrieb genommen und als kurzfristig aktivierbare Reserve bereitgehalten werden.

»Unabhängig davon werden jedoch verwaltungsintern verschiedene Möglichkeiten zur Bereitstellung von zusätzlichen Kita-Plätzen geprüft. Dies betrifft auch eine mögliche Umnutzung von Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete, beispielsweise an den Standorten Liliensteinstraße 1/1a oder Deiwitzweg 1«, teilt die zuständige Amtsleiterin Martina Kador-Probst auf Anfrage mit.

Nachdem im Juni bereits das vergleichsweise kleine Objekt im Robert-Koch-Park dauerhaft geschlossen wurde, stünden in Grünau nun insgesamt 739 Plätze in Flüchtlingsunterkünften zur Verfügung. De facto seien es laut Kador-Probst jedoch nur 578, da die Aufnahmekapazität in der Weißdornstraße auf 175 reduziert wurde. Von diesen 578 sind momentan nur zirka 320 Plätze belegt.

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