Der neue Stadtbezirksbeirat
Jürgen Kasek
Alter: 24, Familienstand: ledig, Beruf/Tätigkeit: Student der Rechtswissenschaften, Hobby: Musik (eigene Band), lesen, Gedichte schreiben, Parteizugehörigkeit: Bündnis90/Die Grünen, wohnhaft in Miltitz seit 1998
1. Sind Sie zum ersten Mal in den Stadtbezirkbeirat ernannt worden?
Nein, dies ist bereits meine zweite
Wahlperiode im Stadtbezirksbeirat.
2.Warum haben Sie sich für diese Aufgabe entschieden?
Es handelt sich bei der Arbeit im Stadtbezirksbeirat um
eine reizvolle Aufgabe, da man als Beirat das Bindeglied zwischen Bürger und Stadtrat darstellt. So ist es den Bürgern
möglich, direkt im Stadtbezirksbeirat zu sprechen und dort ihre Probleme einzubringen. Diese unmittelbare Beteiligung der
Bürger und die Umsetzung von Stadtteilnaher Politik hat meine Entscheidung in diesem Gremium mitzuarbeiten erleichtert.
Zudem macht es Spaß, an Lösungen für den Stadtteil mitzuarbeiten, wobei parteipolitische Präferenzen zweitrangig sind.
3. Wie wollen Sie sich die nächsten Jahre für den Stadtteil Grünau einbringen?
Es ist ungeheuer wichtig für
den Stadtteil eine längerfristige Perspektive zu entwickeln. Durch den Stadtumbau und den damit in Grünau einhergehenden
Rückbau ist eine solche Perspektive verlorengegangen. Ziel ist es, diese wiederherzustellen, da es sich bei Grünau um einen
Stadtteil handelt, der viele Vorzüge besitzt. Grünau ist sehr kinderfreundlich, auch die Belastung durch Straßenlärm und
krebserregende Feinstäube ist erheblich niedriger als in den älteren Stadtteilen. Zusammen mit meiner Fraktion will ich
versuchen diese Vorzüge weiter auszubauen (etwa Naherholungsgebiet Kulkwitzer See, Grünanlagen, Schulen) und vorhandene
Schwächen abzubauen.
4. Wie stehen Sie zu folgenden Grünau-relevanten Themen:
- Stadtumbau
Der Stadtumbau wirft viele Fragen
auf. Gerade in Grünau ist zu beobachten, dass der Stadtumbau fast ausschließlich den Rückbau von vorhandenen Wohnbebauungen
betrifft. Durch den vermehrten Abriss und dem gleichzeitigen Fehlen einer längerfristigen Vision, eben für den Stadtumbau
in Grünau, seitens der Stadt, entstehen bei vielen Anwohnern und Bürgern Ängste. So werden unlängst renovierte Objekte
abgebrochen. Damit muss Schluss sein. Möglichkeiten des Umbaus der Plattenbauten, wie in anderen Städten schon geschehen,
beispielsweise durch Umwandlung in Parkdecks, Schaffung von Dachterrassen, werden hingegen aus Gründen der
Fördermittelpolitik kaum genutzt. Letztlich stehe ich daher dem Umbau kritisch gegenüber.
- Infrastrukturen/Verkehrsanbindungen
Grünau besitzt eine funktionierende Infrastruktur. Probleme bestehen
allerdings gerade im Bereich der Lützner Straße während der Hauptverkehrszeiten. Spannend wird die weitere Entwicklung in
diesem Bereich auch hinsichtlich des diesjährigen Confederations-Cup der FIFA in Leipzig und der im nächsten Jahr folgenden
Fußball-WM. Dann wird Grünau auch ein Hauptumsteigeplatz für auswärtige
Besucher sein. Allerdings weist das hierzu von der Stadt entwickelte Park & Ride System noch Mängel auf, so dass auch
in diesem Bereich Nachholebedarf besteht. Hinsichtlich der S-Bahn muss hingegen das Hauptaugenmerk auf dem Weiterbetrieb
mit vernünftigen Taktzeiten liegen.
- Öffentliche Grün- u. Parkanlagen
Grünau bezieht seinen Reiz nicht zuletzt durch die ausgedehnten Alleen und
Parkanlagen. Grünau stellt schließlich im Vergleich zu den anderen Leipziger Stadtteilen den dar, welcher mit den meisten
Grün- und Parkanlagen glänzen kann. Durch den Abriss leerstehender Gebäude besteht die Möglichkeit, diesen Vorteil noch
weiter auszubauen.
- Kultur und Freizeitgestaltung speziell für Jugendliche
Gerade aufgrund meines Alters liegt es nahe, dass ich
hier ein Hauptfeld in meiner Betätigung im Stadtbezirksbeirat sehe. Für eine Zukunft von Grünau ist ein umfangreiches
Angebot von Freizeitmöglichkeiten unabdingbar. So werde ich mich auch in den kommenden Jahren, zusammen mit meiner
Fraktion, gegen jede Förderungskürzung stellen und versuchen das Programm weiter auszubauen. Speziell im Bereich der
öffentlichen Sportanlagen sehe ich dabei in Grünau noch Nahholebedarf, wobei abermals der Stadtumbau hier Möglichkeiten
bietet.
- Kindergärten und Schulen
Mit Wut und Trauer verfolge ich das Sterben der Kitas und Schulen in Grünau. Gerade
während der letzten Wahlperiode wurden viele Schulen geschlossen, ein Gros davon in Grünau. Dabei gewinnt Grünau erst durch
die verschiedenen Möglichkeiten von verschiedenartig ausgerichteten Schulen. Die Politik gerade des Landes ist in diesem
Bereich aber mit äußerst kurzsichtig noch euphemistisch umschrieben. Lieber werden Profile aus Grünau ganz abgezogen und
Klassen überfüllt als dass eine Durststrecke überwunden wird. Das Argument der fehlenden Finanzen greift dabei nicht. Denn
erst eine vernünftige Bildung sichert die Zukunft, erst gut ausgebildete Arbeitskräfte sind in der Lage in Betrieben zu
arbeiten und damit das BSP wieder zu steigern. Die zurückgehenden
Kinderzahlen bieten Chancen ohne mehr Geld auszugeben, die Klassenstärken erheblich zu verringern und die Qualität der
Schulbildung erheblich zu verbessern. Sinkende Schülerzahlen zum Sparen zu missbrauchen, ist in Anbetracht der mäßigen
PISA-Ergebnisse verantwortungslos. Folglich setze ich mich dafür ein dass möglichst viele Schulen offen bleiben können.
Der neue Stadtbezirksbeirat - Übersicht
Andreas Habicht, Uwe Walther, Peter Paul, Andreas Halle, Thomas Plotzki, Günther Preusse, Christian Walther, Maria Wendt, Frank Uhlemann, Sören Pellmann, Jürgen Kasek, Gottfried Ulbricht
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