Grün-As
Intervallstudie

Fortschreitende Alterung

Grünau altert, das ist keine Neuigkeit. Das Alter der Befragten ist über den Gesamtzeitraum der Intervallstudie beständig gestiegen. Die Abbildung zeigt, wie sich die Alterszusammensetzung derer, die den Fragebogen für uns ausgefüllt haben seit 1979 entwickelt hat. Zu sehen ist, dass die Altersgruppe der über 55-Jährigen seit der letzten Befragung 2004 wieder deutlich gestiegen ist. Die zugezogenen Haushalte, die um einiges jünger sind als der Grünauer Durchschnitt, können zwar einen kleinen Sockel an jungen Bewohnern stabilisieren, trotzdem werden durch die natürliche Alterung die älteren Grünauer eine immer größere Gruppe.

Das hat perspektivisch die Konsequenz, dass allein durch die natürliche Sterblichkeit trotz anhaltender Zuzüge die Zahl der Grünauer weiter sinken wird. Das Amt für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig weist aus, dass bereits seit Jahren mehr Grünauer sterben als Neugeborene hinzukommen, 2008 betrug der Saldo von Geburten und Sterbefällen 332 und der Saldo von Zuzügen und Wegzügen betrug 416. Grünau verliert also durch Abwanderung und auch durch natürliche Bevölkerungsverluste an Einwohnern. Es erscheint wenig wahrscheinlich, dass diese kurzfristig durch Zuzug und/oder durch Geburten ausgeglichen werden.

Die älteren Grünauer nehmen übrigens am stärksten wahr, dass Grünau altert. Etwa drei Viertel der über 55-Jährigen stimmt der Aussage zu, dass Grünau immer älter wird, aber nur die Hälfte der unter 35-Jährigen sieht das auch so. Auch gaben einige Befragte an, ihre Nachbarschaft ändere sich, sie werde wieder jünger. So hieß es beispielsweise aus der Straße am Park oder aus der Grünauer Allee »junge Familien sind zugezogen«. Insgesamt gaben 96 der 710 Befragten an, ihre Nachbarschaft wird immer älter, aber es sagten auch 46 Befragte, ihre Nachbarschaft werde wieder jünger.

Die Altersstruktur ist im Übrigen ein guter Anhaltspunkt um die Repräsentativität einer Stichprobe zu prüfen. Dazu vergleicht man die Altersstruktur in der Stichprobe mit der amtlichen Statistik. Dieser Vergleich zeigt in unserem Fall eine sehr hohe Übereinstimmung, so dass wir davon ausgehen können, dass unsere Stichprobe die Grünauer Verhältnisse genau abbilden kann. Mit anderen Worten: Die Stichprobe ist repräsentativ.

Sigrun Kabisch / Katrin Großmann
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Intervallstudie 2009

Wohnzufriedenheit so hoch wie nie zuvor
Fortschreitende Alterung, Standort traditioneller Haushaltformen, Stadtteil für Jung und Alt, Positive Entwicklung, Grünau in 10 Jahren, Ein guter Freund

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