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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Bewegung im »Fall Völle«

Veranstaltungsmanagement kommt noch 2018

Da sagt nochmal einer, der Stadtbezirksbeirat wäre ein zahnloser Tiger, ein Gremium nur geschaffen, damit es nach Mitsprache aussieht, zu entscheiden hat es nichts, bewirken kann es ebenso wenig. Aber das stimmt so nicht ganz. Im Mai beispielsweise hatte der Beirat einen besonderen Tagesordnungspunkt auf seinem Zettel. Es erklärte die Zukunft des Offenen Treffs »Völkerfreundschaft« zur wichtigen Angelegenheit und lud sich dazu Alexander Jäger und Jan Sommer vom Jugendamt der Stadt Leipzig ein.

Jeden Monat tagt der Stadtbezirksbeirat West im großen Saal der »Völle« und bekommt somit hautnah mit, was dort so los ist. Oder besser gesagt: Was nicht los ist. Denn seit einigen Jahren ist ziemlich tote Hose im einstig ersten Haus am Platze. Wo früher jedes Wochenende irgendein Schwof stattfand, sind die Türen meist verschlossen. Ein Thema, was viele Grünauer aufregt. Im Jahr 2014 verschärfte dann auch noch ein Streit zwischen langjährigen Mietern, den Jugendsozialarbeitern, welche in einem Teil des Hauses ihren Offenen Treff betreiben, und der Verwaltung die Situation. Die Stadt merkte, dass sie irgendwie tätig werden muss und legte im Mai 2015 ein 55-seitiges Nutzungs- und Betreiberkonzept vor, welches im September desselben Jahres durch den Stadtrat per Beschluss bestätigt wurde.

Dieses Konzept sieht unter anderem vor, die Räumlichkeiten umzustrukturieren und dem Offenen Treff mehr Platz zuzugestehen. Das ist auch relativ zügig umgesetzt worden – sehr zur Freude der Kids und der Sozialarbeiter. Ein weiterer wichtiger Punkt im beschlossenen Papier ist die Schaffung einer Stelle für einen Veranstaltungsmanager. Konkret heißt es: »Die Stelle der/sKoordinatorin/s für Veranstaltungsmanagement ist mit einer Fachkraft und möglichst durch eine verwaltungsinterne Umbesetzung oder Stellenwandlung kostenneutral zubesetzen. Besteht diese Möglichkeit nicht, ist entsprechend eine Neubesetzung vorzunehmen.«

Das Gute vorweg: Den Raum, von dem aus dieser Manager mal die Veranstaltungen des Hauses koordinieren wird, den gibt es schon. Aber auf einen Manager wartet das Haus seit drei Jahren. Intern hätte sich niemand gefunden, der den sicher nicht ganz einfachen Job auf kulturell eher schwierigem Pflaster machen wollte. Eine öffentliche Ausschreibung hat es daraufhin aber nie gegeben. Nun hatte die Stadt und speziell auch das Jugendamt seit 2015 bekanntlich ganz andere Probleme zubewältigen. Hinzu kam die Erarbeitung des Stadtteilentwicklungskonzeptes, bei dem man auch die vakante Stelle des Managers noch einmal auf den Prüfstand gestellt hat. Doch Beschluss ist Beschluss. Und auf dem beharrt nun der Stadtbezirksbeirat.

Konkret fordert er zu seiner Sitzung, dass die Stelle des Veranstaltungsmanagements ab 1. Januar 2019 geschaffen, ein qualifiziertes Konzept bereits im Oktober 2018 dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt wird. Alexander Sommer und Jan Jäger kamen am 7. Mai nicht mit leeren Händen in die Runde. Bereits im April hatte Oberbürgermeister Burkhard Jung in seiner Dienstberatung beschlossen, eben jene Personalstelle endlich in den Stellenplan des Amtes für Jugend, Familie und Bildung aufzunehmen. Bereits im Herbst soll sie dann auch besetzt sein. Abgesehen davon, dass dies ziemlich sportlich erscheint, halten die monetären Besonderheiten eines städtischen Haushaltes noch eine Unklarheit bereit: Da es noch keinen Haushalt für 2019/2020 gibt, ist die Stelle zunächst bis 2018 befristet. »Grün-As« bleibt dran.

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