Grün-As
Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Häuser bauen, Wünsche erfüllen

Ferienerlebnis Stadt in der Stadt

Von 2. bis entsteht im Robert-Koch-Park wie schon im Vorjahr die Stadt in der Stadt. Kinder von sechs bis zwölf können hier nach eigenen Vorstellungen Häuser bauen, Gärten anlegen, die Selbstorganisation erproben und vor allem unbeschwerte Ferien genießen, Erwachsene assistieren lediglich. Hinter der Stadt in der Stadt verbirgt sich das Haus Steinstraße und bringt eine ganz neue Sache mit nach Grünau: Das Amt für Wunscherfüllung und Vielleicht-Management tritt zum ersten Mal in Erscheinung. Amtsleiterin ist Solveig Hoffmann, von der auch Idee dafür stammt, ihr zur Seite stehen Anais Kramer und Khalil Jamous. Letzterer, syrischer Student an der HTWK, spricht deutsch und arabisch und war am Kindertag bereits Interesse weckend in der Stuttgarter Allee unterwegs.

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Solveig Hoffmann leitet das in Grünau ansässige Amt für Wunscherfüllung und Vielleicht-Management

Für die Stadt in der Stadt gelten vier einfache Regeln: Nicht beleidigen, nicht schlagen, nicht zerstören und nicht abhauen. Abgesehen davon legen die Kinder fest, was passiert. In Gruppen von mindestens fünf, sechs Leuten, denen zwei Assistenten zugeteilt werden, planen sie zunächst ihr gemeinsames Bauwerk, holen sich mit der Projektzeichnung das Material und sägen, hämmern und schrauben los. Das schönste Haus wird am Ende gekürt, zwischendrin kann aber genauso gekocht, getanzt, gebastelt oder Sport getrieben werden.

Fundamente für die Häuser sind immer Paletten, je nach Größe ein, zwei oder mehrere, darauf kommen dann Eckpfeiler, Querbalken, Türen, Fenster, Wände, Dächer und so weiter. Die Kinder lernen, mit Werkzeug umzugehen und mit anderen zusammenzuarbeiten. Die Assistenten helfen und zeigen, aber sie bestimmen nicht. Manche von ihnen waren als Kinder selbst schon dabei, andere nehmen extra Urlaub für diesen Spaß. Einige kommen aus der Umgebung, wieder andere aus Nachbarstädten oder sogar dem Ausland.

Und mitten in dieser Kinderstadt sitzt das frisch erfundene Amt für Wunscherfüllung. Zunächst halten dessen Leiterin und deren rechte und linke Hand Formulare bereit, auf die Wünsche geschrieben oder gemalt werden können, dann zeigen sich die Drei flexibel und gehen auf die geäußerten Vorstellungen ein. Möglich ist, dass sich das Amt dabei verändert. Sicher ist, dass es zwischen 4. undauch außerhalb des Robert-Koch-Parks anzutreffen sein wird - auf Grünauer Wegen und Plätzen. Allerdings weiß niemand zuvor, wann und wo es auftaucht. Es geht um Zufälle, da auch Wünsche oft auf Zufällen basieren. Zufälle sollen herbeigeführt werden, es lebe die Fantasie!

Damit die Wünsche nicht Wünsche bleiben, muss jeder selbst etwas tun. Gut ist, wenn die Wünschenden sich gleich Gedanken darüber machen, was sie zur Erfüllung beitragen können. Das Amt wiederum treibt mit dem Vielleicht-Mangement die vielversprechenden Fälle voran, bemüht sich um die Verwirklichung und Erfüllung. All das ist ein großes Experiment, ein Versuch ohne Vorgaben, sollten sich Änderungen als nötig erweisen, wird die Amtsleiterin handeln. »Wir wissen noch nicht, was passiert, und sind selbst gespannt«, sagen die Verantwortlichen aus der Steinstraße, welche mit ihrer Stadt in der Stadt seit 13 Jahren durch Leipziger Viertel ziehen und im Normalfall zwei Jahre bleiben. Für Grünau wächst die Zuversicht hoch, dass eine dritte Auflage folgen wird. Aber das klingt nach Zukunftsmusik, stürzen wir uns in die Gegenwart!

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