Grünau wird nicht vergessen
Schulsanierungen in Leipzig
Dass in Leipzig derzeit massenhaft Schulen instandgesetzt oder sogar wieder in Betrieb genommen werden, ist kein Geheimnis. Auch Grünau wird diesbezüglich nicht vergessen, an diversen Projekten läuft die
Arbeit. Wir erkundigten uns bei Eckehard Jahnke und Armin Seufert vom Amt für Jugend, Familie und Bildung (AfJFB), Abteilung Infrastruktur, und waren zunächst erstaunt und erfreut, dass beide mit unserem
Stadtteil persönlich verbunden sind. So war Jahnke schon 1978 am ersten Schulbau in Grünau, der jetzigen Ringelnatzschule, beteiligt und anschließend »auf jedem Fundament«
in Sachen Kinder
und Jugend zugange, vom WK 1 bis in den WK 8. Lange Jahre wohnte der aus Magdeburg stammende Stahlbauarchitekt im Berkaer Weg. Seufert wuchs gleich in Grünau auf und besuchte unter anderem das Georg-Christoph-
Lichtenberg- Gymnasium.
Und genau das geht dreizügig zurück ans Netz, vielleicht schon 2020. Der Komplex in der Mannheimer Straße dient zur Zeit als Lager beziehungsweise steht leer und soll im Rahmen des Sofortprogramms saniert werden. An der nicht weit davon entfernten 85. Schule läuft die energetische Sanierung bereits, das heißt, Dach, Fassade und Fenster werden auf Vordermann gebracht, auch mit der Trockenlegung wurde begonnen. Nächstes Jahr wiederholt sich das Prozedere dann an der 84. Schule.
Am Max-Klinger-Gymnasium, das gemeinsam mit der 94. Schule und der Förderschule das Schulzentrum Grünau bildet, sind die Arbeiten an Haus 1 in vollem Gange, Fenster werden aus- und eingebaut, der Unterricht
musste ausgelagert werden, zum einen in die Telemannstraße (Klingerschüler), zum anderen in die Sportmittelschule an der Red-Bull-Arena (94.). Die Straßenbahnlinie 15E fährt ab Schuljahresbeginn im August
direkt von Grünau-Nord dorthin! Noch im Sommer wird am Standort im Miltitzer Weg der Boden aufgerissen, um Telekommunikation, Fernwärme, Wasser und Strom neu zu verlegen. Das ist der notwendige erste Schritt,
damit hier ab Frühjahr 2019 die »Neue Mitte«
errichtet werden kann. Inklusive des Sportplatzes soll alles bis 2022 fertig sein.
In der »Neuen Mitte«
werden Aufzüge eingebaut, eine gemeinsame Schülerspeisung für alle drei Schulen entsteht, hinzu kommen eine Bibliothek und Räume für Ganztagsangebote. Die Idee für
dieses »Pilotprojekt«
kam von den Schülern, Lehrern und Eltern. Geplant ist, dass der Hofbereich im Schulzentrum frei zugänglich bleibt, als öffentlicher Platz und Treffpunkt dient und so
zukünftig einen »Mehrwert fürs Quartier«
bietet. Doch das war noch nicht alles! An der 100. Schule soll die Freifläche aufgewertet werden, seit dem Abriss der 99. existiert hier ein
vergleichsweise riesiger Schulhof, im Augenblick allerdings lediglich in Form einer Wiese. Die 91. Schule in der Uranusstraße bekommt einen Anbau am Giebel, welcher sieben zusätzliche Unterrichtsräume bringen
wird, im Sommer 2020 dürfte er stehen.
Die 78. und die Martinschule, welche aktuell in ehemaligen Kinderkombinationen einquartiert sind, sollen in die Gebäude an der Kotsche ziehen, an denen gerade gebaut wird. Der Umzug ist für den Sommer 2019 geplant. An der Kotsche werden ebenfalls Fahrstühle hinzugefügt, außerdem entsteht eine neue Zufahrt für Behindertenfahrzeuge.
Soweit der Überblick, wir bleiben mit Eckehard Jahnke und Armin Seufert vom AfJFB in Verbindung und stellen in unseren kommenden Ausgaben einzelne Vorhaben näher vor.
Bert Hähne