Dr. Iris Minde, Geschäftsführerin der Klinikum St. Georg gGmbH, stellten wir Fragen zu Robert-Koch-Park und -Klinikum. Frau Dr. Minde ist zugleich Direktorin des Städtischen Klinikums »St. Georg«. Zitat
von der Internetseite beider Einrichtungen: »Die St. Georg Unternehmensgruppe besteht aus dem Klinikum St. Georg gGmbH, fünf Tochtergesellschaften ... und dem Städtischen Eigenbetrieb Klinikum ‚St. Georg’
Leipzig.«
»Grün-As«Das Robert-Koch-Klinikum gehört zum Klinikum St. Georg, welches seit 2006 nicht mehr städtisch, sondern eine gGmbH ist und die Standorte in Grünau und Eutritzsch betreibt. Wer sind die
Gesellschafter dieser gGmbH?
Dr. Iris MindeTräger ist die Stadt Leipzig.
»Grün-As«Im Park des Robert-Koch-Klinikums wurde unlängst fleißig Laub gefegt, der Zaun in der Nikolai-Rumjanzew-Straße allerdings wartet seit Monaten auf seine Sanierung, die Brücken und Teiche
schon etwas länger. Woran liegt das? An den Eigentumsverhältnissen? An fehlenden Finanzen?
Dr. Iris MindeLeider kommt es immer wieder zu mutwilligen Beschädigungen und Zerstörungen des Zaunes und anderer Objekte, wie zum Beispiel der Parkbänke und Statuen innerhalb des öffentlichen
Geländes des Robert-Koch-Parks. Die allgemeine Pflege der Grünflächen und die Erneuerung vorhandener Schäden müssen durch das Klinikum kostenseitig getragen werden. Leider verursacht Vandalismus zusätzliche,
nicht unerhebliche Kosten für unser Krankenhaus.
»Grün-As«Wie könnte man Ihrer Ansicht nach das Problem lösen und den öffentlichen Robert-Koch-Park wieder zurück in ein Schmuckstück verwandeln?
Dr. Iris MindeEine große Hilfe wäre zunächst schon die Unterstützung der Bevölkerung, mutwilligen Vandalismus zu unterbinden und zusätzliche Schäden zu vermeiden. Generell liegt das
Erscheinungsbild des Parks dem Klinikum sehr am Herzen und wir tun unser Möglichstes, es mit entsprechenden Maßnahmen zu erhalten.
»Grün-As«Nicht nur hinsichtlich des Parks, auch in Bezug auf die Gebäude verfügt das Gelände des Robert-Koch-Klinikums über Potenzial. Die beeindruckende Chefarztvilla steht leer und wartet auf
Nutzungskonzepte und -ideen. Bei der noch größeren Villa Sack hingegen gibt es Bewegung und Interessenten. Was können Sie dazu sagen?
Dr. Iris MindeEin soziokultureller Verein hat Interesse an den momentan ungenutzten Gebäuden geäußert. Ich würde mich freuen, wenn diese denkmalgeschützten Gebäude stärker genutzt würden.
»Grün-As«Das Klinikum am Rande von Grünau hat die Schwerpunkte Lunge sowie Gastroenterologie, Kardiologie, Onkologie und Geriatrie. Hinzu kommen die ziemlich neue Kinderstation, ein Hausarzt für
alle, die noch einen brauchen, und beispielsweise die Diabetessprechstunde. Bahnt sich da eine Entwicklung in Richtung Stadtteilkrankenhaus an?
Dr. Iris MindeEs ist gelungen, den Standort in den letzten Jahren weiter auszubauen. Mit der Eröffnung der Kinderstation vor einem Jahr haben wir einen weiteren Nerv getroffen. Die Grünauer sind
froh, nun einen schnelleren Anlaufpunkt zur Behandlung von Kindern zu haben und nutzen diesen auch.
»Grün-As«Wie ist der Kampf um die Notfallambulanz ausgegangen? Ihr Unternehmen hatte sich für deren Weiterbetrieb eingesetzt. Wer wollte sie schließen?
Dr. Iris MindeDie drohende Schließung der Notfallaufnahme beruht auf dem Beschluss des Gesundheitsministers, der die Notfallversorgung lediglich in großen klinischen Zentren vorhalten will. Viele
kleinere Krankenhäuser sind leider davon betroffen. Nicht nur für uns, sondern auch für das Wohngebiet Grünau wäre das ein erheblicher Rückschritt und eine Mangelversorgung, die wir so nicht mit tragen
wollen.