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Chronik Grünau

Teil 12

2010

Im November

  • wird die neue Spielstätte des Theatriums in der Alten Salzstraße im WK 2 eröffnet. Für 1,2 Millionen Euro entstand ein Neubau mit 100 Zuschauerplätzen, zwei Probenräumen und Räumlichkeiten für diverse Theaterwerkstätten.
  • wird die erste private Bürgersolaranlage auf einer kommunalen Dachfläche eingeweiht. Auf dem Gebäude der Arwed-Rossbach-Schule im WK 8 produzieren seither über 500 Module sauberen Solarstrom.

Im Dezember

  • überrascht die Hiobsbotschaft des Zweckverbandes für den Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) die Grünauer. Der Verband gibt bekannt, dass die S-Bahnlinie 1 ab Frühjahr 2011 aus finanziellen Gründen vorübergehend eingestellt werden soll. Eilig gründet sich eine Bürgerinitiative, die für den Erhalt der Strecke 10.000 Unterschriften sammelt und gegen die Stilllegung protestiert. Am 29. April 2011 fährt die vorerst letzte S-Bahn durch Grünau. Am 14. Dezember 2013 ist die Strecke planmäßig wieder in Betrieb.
  • verkauft die WG UNITAS die Objekte Basteistraße 2-8, Schrammsteinstraße 7-11 und Miltitzer Allee 2-22. Neuer Eigentümer der 297 Wohnungen ist eine Berliner Beteiligungsgesellschaft. Der Block Basteistraße 10-16 wurde zuvor abgebrochen. Die VLW verkauft ebenfalls im WK 8.3 Teile ihrer Bestände. Neuer Eigentümer der 373 Wohnungen in der Pfaffensteinstraße beziehungsweise Miltitzer Allee ist die Saxum Leipzig GmbH. Sie saniert diese Bestände umfangreich.

2011

Im Januar

  • schließt das Bürgeramt in der Stuttgarter Allee. Seither gilt als einzige Anlaufstelle für ganz Grünau das Amt im Ratzelbogen.

Im März

  • startet das leipzigweit einmalige Projekt »Quartiersbus Grünolino«. Die von Grünauern erdachte, größtenteils aus Sponsorengeldern finanzierte und mit Hilfe der LVB etablierte Linie 66 schlängelt sich zunächst halbstündig quer durch den gesamten Stadtteil. Das Versprechen der LVB, die Linie in den Nahverkehrsplan aufzunehmen und damit allein zu finanzieren, wurde bislang noch nicht eingelöst. Der Takt wurde auf eine Stunde verlängert.

Im April

  • eröffnet nach eineinhalbjähriger Bauzeit der neue Ratzelbogen.

Im Mai

  • beginnen die Abrissarbeiten des alten Jugendklubs »Am Übergang« an der Grünauer Allee / Alte Salzstraße im WK 2. Bis November 2011 entsteht auf 5.000 Quadratmetern ein Nahversorgungszentrum mit Discountern, Apotheke und Friseur. Die Aufwertung des restlichen Areals entlang der ehemaligen Ladenzeile lässt noch auf sich warten.
  • übergibt der Gutburg Mieterservice im WK 7 die zweite Mietergartenanlage in Grünau. Die Parzellen sind auf der Rückbaufläche eines Neungeschossers der LWB angelegt.

Im Juli

  • veranstalten die Grünauer Jugendinitiativen zum ersten Mal ein Event zum Ferienbeginn. Seither können sich Kinder und Jugendliche jährlich auf Spiel, Spaß und Musik freuen.

Im August

  • erfolgt der erste Spatenstich am Lindenauer Hafen. Mit der Entwicklung des Areals soll auch das angrenzende Grünau deutlich aufgewertet werden. Es folgen Baggerbiss auf Hafenseite und Durchstich am Kanal sowie das Hafenfest 2015. Auf die Wohnbebauung muss man bislang noch warten.

Im September

  • macht erstmals eine Grünauer Bildungseinrichtung auf den katastrophalen Zustand ihres Gebäudes aufmerksam. Die 94. Mittelschule präsentiert ihre Mängel mit einer Ausstellung und lädt kommunale Politiker ein. Erst fünf Jahre später steht die Sanierung in Aussicht.

Im November

  • beginnen die Kommunalen Wasserwerke mit der schmutzwasserseitigen Erschließung der Siedlung Grünau. Die Arbeiten an der Verlegung von knapp sechs Kilometern Kanalisation dauern bis Mitte 2014. Die Maßnahme stößt bei vielen Siedlern auf Protest, da sie sich an den Kosten beteiligen müssen.
  • wird nach einjähriger Bauzeit die durch ein Feuer stark zerstörte Turnhalle in der Mannheimer Straße übergeben. 950.000 Euro investierte die Stadt.

Im Dezember

  • schließen die Einzelhandelseinrichtungen Schlecker und REWE ihre Filialen im WK 8. Ein Grund dafür ist fehlende Kundschaft. Seit 2003 wurden mithilfe von Fördermitteln 6.000 Wohnungen in Grünau »vom Markt genommen« vorzugsweise in den Komplexen 5.1, 7 und 8.

2012

Im Januar

  • gründet sich die Arbeitsgruppe »Grünau hat Geschichte« und macht es sich zur Aufgabe die Geschehnisse an der Parkallee zu recherchieren. Im Ergebnis wird im April eine Erinnerungstafel installiert, die an das Schicksal von 500 jüdischen Frauen aus Ungarn erinnert, welche vom Sommer 1944 bis April 1945 dort interniert waren und in den nahe gelegenen ATG-Werken an der Schönauer Straße Zwangsarbeit leisten mussten. Um die Erinnerungskultur am ehemaligen Außenlager des KZ Buchenwald bemühen sich seither viele Initiativen, Institutionen und Privatpersonen. Die Tafel wurde seither mehrfach geschändet und im Mai 2014 durch ein Schild aus Metall ersetzt.
  • erhalten LWB-Mieter im Frankenheimer Weg im WK 5.1 ihre Kündigung, weil ihr sechsgeschossiger Block abgebrochen werden soll. Auch andere Eigentümer in diesem Quartier haben Umbaupläne. So will die UNITAS ihren Sechsgeschosser auf vier Etagen abtragen und die Kontakt Terrassenhäuser entstehen lassen. Während das Vorhaben der Unitas im Jahr 2014 umgesetzt wird, bricht die KONTAKT ihren Block ebenfalls ab. Das Vorhaben, an dieser Stelle Stadthäuser zu errichten, ist noch nicht realisiert.

Im Februar

  • sorgt eine Kinderbande am Allee-Center für Verunsicherung unter Händlern und Passanten. Lärmbelästigung, Diebstähle, Verschmutzung, Schulschwänzerei und erheblicher Alkohol- sowie Drogenkonsum rufen Polizei, Jugendamt und Streetworker auf den Plan. Je nach Witterung ist das Problem bis heute nicht restlos behoben.

Im Juni

  • soll der Stadtbezirksbeirat über eine Unterkunft für 180 Geflüchtete im ehemaligen Ökumenischen Gästehaus in der Weißdornstraße entscheiden. Rund 500 Grünauer machen im Saal der Völkerfreundschaft ihrem Ärger über diese Pläne hörbar Luft und auch der Stadtbezirksbeirat lehnt das Vorhaben aus verschiedenen Gründen ab. Die Verwaltung prüft daraufhin andere Objekte und verabschiedet sich zunächst vom Standort an der Parkallee. Im Zuge der Flüchtlingskrise werden die alten Pläne allerdings wieder aus der Schublade geholt, das lange leer stehende Gebäude wird für mehrere Millionen Euro derzeit saniert und voraussichtlich im Januar 2017 eröffnet. Künftig werden hier 336 Asylsuchende leben.

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