Grün-As
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Renate Seyfart und Reiner Voigt

...machen Mieter glücklich

Bild Nein. Mit Renate Seyfart möchten sicherlich nicht viele Menschen tauschen. Kein Tag vergeht, an dem sich nicht am Abend Papierhaufen auf ihrem übervollen Schreibtisch gebildet haben und der Terminkalender kaum noch ein paar weiße Flecken aufzuweisen hat. Ihre ersten Kunden warten bereits um 7.30 Uhr vor der Tür zum Büro. Ganz Ungeduldigen ist selbst diese frühe Stunde noch zu spät und sie bestürmen die Frau - kaum, dass sie ihr Auto verlassen konnte - bereits auf dem Parkplatz mit ihren Fragen und Problemen. Und das Telefon scheint niemals eine Pause zu machen.

Aufgeregte Menschen stehen in ihrem Büro - selten ist der Anlass positiv. Mieterbetreuerin Renate Seyfart hört sich die vielen unterschiedlichen Anliegen an, macht sich Notizen, erteilt Ratschläge, lässt manchen Wutausbruch über sich ergehen und beschwichtigt. In leicht abgewandelter Form wiederholen sich diese Szenen den ganzen Vormittag über. Wenn das Büro um die Mittagszeit schließt, trinkt sie schnell noch eine Tasse Kaffee und schon ist sie wieder unterwegs. Eine Wohnungsabnahme steht an, manchmal sind es gar fünf an einem Tag. Die »Eiger Nordwand« - ein Elfgeschosser in der Neuen Leipziger Straße ist ihr Ziel.

In dem riesigen Gebäude, das aufgrund des bevorstehenden Abrisses nur noch von zehn Prozent der einstigen Mieter bewohnt wird, fühlt sie sich ein wenig beklommen. Am meisten fürchte sie sich davor, dass der Fahrstuhl stecken bleiben könnte, sagt sie und betritt die Kabine dann doch mit einem resoluten Schritt. Wohnungsabnahmen gehören ebenso zu ihren täglichen Aufgaben, wie der Umgang mit so genannten Problemmietern, dazu der Schreibkram.

Manchmal wisse sie einfach nicht mehr, wo sie die Zeit hernehmen soll. Trotzdem liebt Renate Seyfart, die seit sage und schreibe 32 Jahren bei der Leipziger Wohnung- und Baugesellschaft beschäftigt ist, ihren Job - auch wenn er anstrengend ist.

Ihren Arbeitsplatz im Vermietungsbüro Ludwigsburger Straße, teilt sie sich mit vier anderen Kollegen. Bevor sie hier anfing, hatte sie ihr Büro im Service-Kiosk Jupiterstraße. Dort sei es bedeutend ruhiger zugegangen. Dennoch bereut sie den Wechsel ins Zentrum Grünaus nicht. Die Vorteile dieses Standortes liegen ihres Erachtens klar auf der Hand. Die 4-Raum- Wohnung im Erdgeschoss ist im Herzen des Stadtteils gelegen und entwickelt sich aufgrund der guten Erreichbarkeit zum wahren Anziehungspunkt.

Einige sind einfach nur neugierig und stecken ihren Kopf nur mal so zur Tür herein. Die meisten kommen jedoch mit ernsthaften Anliegen. Größtenteils wollen sie Havarien anzeigen oder Reparaturen in Auftrag geben - schließlich sind die LWB-Bestände im WK 5.2 vorwiegend unsaniert. Vor einem halben Jahr hätte sich in solchen Fällen Reiner Voigt eingeschaltet. 25 Jahre lang arbeitete der Grünauer als Hausmeister in seinem eigenen Wohngebiet. Heute ist er Teamleiter und koordiniert die Arbeiten der Hausmeistergruppen unter anderem auch im Leipziger Westen. Seitdem die LWB ihren Hausmeisterservice umstrukturiert hat, haben sich die Aufgaben der Mitarbeiter verändert.

ImageLink Kümmerten sie sich vormals um die meisten der anfallenden Arbeiten in und um die Gebäude, sind sie heute vor allem um die Verkehrssicherheit der Häuser und angrenzenden Grünflächen, beziehungsweise Spiel-, sowie Stellplätze bemüht. In Grünau gibt es fünf so genannte Bestands- und drei Grünhausmeister. Ärger gibt es im WK 5.2 vor allem mit Jugendlichen, die von Lärmbelästigung einmal abgesehen, einen erheblichen Arbeitsaufwand für die Hausmeister darstellen. Produzieren sie doch Berge von Müll, die jeden Morgen wieder entfernt werden. Ein Sisyphusarbeit, die - wenn sie liegen bleiben würde - wieder einige Beschwerden bei Mieterbetreuerin Renate Seyfart nach sich ziehen würde.

Nein. Mit ihr möchte man wahrlich nicht tauschen. Aber ohne sie und ihre Kollegen gäbe es weitaus weniger glückliche Mieter. Klaudia Naceur

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